1. Mai, Tag der Arbeit: „Nicht nur Gedenken, sondern auch Gedanken sind wichtig“

Veröffentlicht am 30.04.2010 in Ortsverein

Der Ursprung des „Tages der Arbeit“ liegt in den USA. Dort fanden 1886 am ersten Tag des Monats Mai Arbeiterproteste und Massenstreiks statt, die die Polizei blutig niederschlug. Die Zweite Internationale, später in Sozialistische Internationale umbenannt, rief drei Jahre später zum Gedenken an die Opfer den 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ aus. Am 1. Mai 1890 begingen Arbeiter weltweit zum ersten Mal diesen „Protest- und Gedenktag“ mit Streiks und Demonstrationen. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) forderte auf ihrem Hallenser Parteitag im Oktober 1890, den 1. Mai als dauerhaften „Feiertag der Arbeiter“ einzuführen.

Doch um es mit den Worten Herbert Wehners zu sagen, der 40 Jahre lang aktiv war als Maßstäbe setzender Sozialdemokrat, Parteilenker und Staatsmann: „Nicht nur Gedenken, sondern Gedanken sind wichtig.“

Es geht also nicht nur darum der Arbeiter zu gedenken, die im 19. Jahrhundert unter anderem für den Acht-Stunden-Tag und mehr Rechte gekämpft haben. Es geht insbesondere auch darum, sich Gedanken zu machen um die dauernde Aufgabe, den Grundwerten der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität immer wieder aufs Neue gerecht zu werden. Zum Nachdenken seien nachstehend drei Beispiele genannt:

Gesundheitsvorsorge – Nein zur Kopfpauschale

Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Jeder Mensch muss Zugang zur bestmöglichen medizinischen Ver-sorgung haben. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der alle solidarisch füreinander einstehen. Deswegen ist die von der schwarz-gelben Koalition thematisierte Kopfpauschale abzulehnen. Es geht um eine gute und solidarische Gesundheitsversorgung für alle.

Mindestlohn

Soziale Ungerechtigkeiten gilt es zu beseitigen. Dumpinglöhne und Prekäre Beschäftigung müssen energisch bekämpft werden. Die Einführung von Mindestlöhnen, ein gesetzlicher Mindestlohn, ist dringlicher denn je. Dazu gehört nicht zuletzt auch „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ statt „Missbrauch der Leiharbeit“. Vom Arbeitseinkommen muss man leben können.

Normalarbeitsverhältnis für Frauen ermöglichen

Die meisten Frauen wollen ebenso wie Männer ein Normalarbeitsverhältnis mit einer Existenz sichernden Bezahlung. Die Realität am Arbeitsmarkt sieht allerdings anders aus. Die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Frauen steigt stetig an, während die Zahl der in Vollzeit beschäftigten Frauen mehr oder weniger stagniert. Fast 40 Prozent aller erwerbstätigen Frauen arbeiten in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit. Hinzu kommt eine ständig steigende Zahl von Frauen, die ausschließlich einem Minijob nachgehen. Häufig nicht, weil sie es so wollen, sondern weil sie wegen fehlender Vollzeitstellen und wegen fehlender Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren, keine andere Wahl haben, um den Anschluss an ihren Beruf nicht vollständig zu verlieren. Mit der Teilzeitbeschäftigung gehen geringere Aufstiegschancen, weniger Qualifizierungsangebote und eine niedrige soziale Absicherung einher.
Es gilt deshalb verbindliche gesetzliche Regelungen einzuführen, auf die sich Frauen berufen können, wenn sie von Lohndiskriminierung betroffen sind und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bessere Rahmenbedingungen durch den Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und durch gezielte Maßnahmen der Arbeitsförderung sowie den Zugang zu Qualifizierungsangeboten zu schaffen.

Deshalb demonstrieren SPD und die Gewerkschaften am 1. Mai für „Gute Arbeit“, „Gerechte Löhne“ und einen starken Sozialstaat. Die zentrale Veranstaltung im Kreis findet Ludwigsburg statt. Beginn ist um 10.00 Uhr auf der Bärenwiese, anschließend geht es in einem Demonstrationszug zur Kundge-bung auf den Marktplatz. die Hauptrede wird der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Ludwigsburg, Konrad Ott, halten. Beim anschließenden Marktplatzfest ist auch die Musikgruppe „Indeego“ mit von der Partie. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Tag der Arbeit, nicht nur zum Feiern oder zum Wandern, sondern auch zum Gedenken und zum Gedanken machen!

 

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29.04.2024, 19:00 Uhr SPD KV LB, Vorstandssitzung

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