Marbacher Zeitung vom 18.02.2017: Interview mit Bundestagskandidat Thomas Utz

Veröffentlicht am 20.02.2017 in Ortsverein

MARBACH

DER KANDIDAT SIEHT DIE SPD IM AUFWIND

VON OLIVER VON SCHAEWEN


Thomas Utz will für die Sozialdemokraten in den Bundestag. 
Foto: Dominik Thewes

Marbach - Frischen Wind will Thomas Utz nicht nur bei der SPD,
sondern auch im Bundestag in Berlin verbreiten. Ob der 27-Jährige
aus Murr dort einzieht, entscheidet sich bei der Wahl am
24. September. Dann will Utz das Direktmandat im Wahlkreis
Bietigheim-Bissingen erringen.

 „Ich betreibe einen Erststimmenwahlkampf“, sagt der Kandidat,
der das Erbe des Ingersheimers Thorsten Majer antritt, der gegen den ehemaligen Reck-Weltmeister und CDU-Abgeordneten Eberhard Gienger immer den Kürzeren zog.

Ob Thomas Utz sich beim Listenparteitag der SPD-Kreisdelegierten
am 11. März in Schwäbisch Gmünd vorne platzieren kann, erscheint
ungewiss, zumal er auf Landesebene noch nicht so bekannt sei.
„Ich nehme die Herausforderung trotzdem an – das bin ich den
SPD-Mitgliedern, die mich mit 98 Prozent gewählt haben, einfach schuldig“, sagt Utz. Es gehe ihm aber vor allem um ein „klares politisches Angebot“ für die Bürger im Wahlkreis. Gienger gegen Utz – das ist für den Herausforderer auch eine Frage der Generationen.
Er wolle die nächsten 40 Jahre des Landes gestalten und sehe sich mit seiner beruflichen Kompetenz als Ansprechpartner für die Unternehmen hier vor Ort. Das unterscheide ihn von Eberhard Gienger, dessen Schwerpunkt eher in der Sportpolitik liege.

Mindestens genauso wichtig wie die Wirtschaft seien ihm aber die Frage der gesellschaftlichen Gerechtigkeit, wie sie vom neuen SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz gestellt werde. „Unsere Partei ist seitdem deutlich im Aufwind.“

Die Chancen mit dem bundespolitisch „unverbrauchten“ Schulz schätzt Utz ungleich höher ein als zuvor. Während Kanzlerin Angela Merkel für ein „Weiter so“ stehe, spreche der neue SPD-Spitzenkandidat die Menschen an, die etwa durch gesetzliche Schlupflöcher im Niedriglohnsektor zu leiden haben.

In der Nachbesserung der Hartz-IV-Gesetze habe man zu wenig bewegt, räumt Utz ein. „Die SPD erreicht als Juniorpartner in einer großen Koalition ihre Wählerschaft nicht genug.“ Ein weiteres Bündnis mit der CDU sei ein „No go“.Die Beschäftigung mit Politik ist ihm familiär in die Wiege gelegt worden, erklärt der gebürtige Dresdner und Sohn eines Bauingenieurs im Gespräch.

Die Eltern zogen nach der Wende im Jahr 1989 nach Murr, wo er zur Grundschule ging und in der Steinheimer Erich-Kästner-Realschule die Mittlere Reife erlangte.
Utz machte 2008 sein Abitur an einem Gymnasium in Stuttgart-Feuerbach, absolvierte dort beim Arbeiter-Samariter-Bund seinen Zivildienst – „das war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung“ – und begann ein Jahr später sein Duales Studium, das er in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank als Betriebswirt abschloss. Es folgte ein Förder- und Ausbildungsprogramm seines Arbeitgebers in Frankfurt am Main.

Bei der Deutschen Bank ist Thomas Utz auch derzeit angestellt. Er ist dort seit mehr als zwei Jahren für mittelständische Unternehmensfinanzierungen im süddeutschen Raum zuständig. Einen Masterstudiengang in Unternehmensrecht werde er wohl im Frühjahr 2018 abschließen.

Erfahrungen in Wahlkämpfen der SPD bringt Thomas Utz dadurch mit, dass er Thorsten Majer 2009 unterstützte. Drei Jahre später ist er erstmals zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt worden.

 

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